BVR | 2. Diversitätsbericht
Mit dem zweiten Diversitätsbericht setzt sich der BUNDESVERBAND REGIE (BVR) e.V. im Auftrag seiner Mitglieder erneut für mehr Diversität hinsichtlich Gender- und Altersstrukturen in der Film- und Fernsehproduktion ein. Neben der Analyse des fiktionalen Primetime-Programms der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF und deutscher Kino-spielfilme des Jahres 2014 hat der Berufsverband der Film- und Fernsehregisseure/innen erstmals auch die Altersstruktur bei der Regievergabe untersucht.
mehrFilme und Serien hängen der Realität hinterher
„Im Debütbereich ist es noch ausgeglichen,“ so Rohm. Aber sobald es darum gehe, sich zu etablieren, „prallen Frauen gegen eine Wand.“ Und das unabhängig davon, ob sie Kinder hätten. Selbst preisgekrönte Debütantinnen bekämen keine Angebote. Das liege auch am Geschlechterverhältnis in Fernsehsendern: Nur 11 Prozent der Sendeminuten werden laut Rohm von Frauen inszeniert – dementsprechend wenige Regisseurinnen würden von den Sendern angefragt.
mehrdie Q-Frage
Pro Quote Regie auf der Berlinale 2016: Die Q-Frage: Quote versus Qualität oder Qualität durch Quote? Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter Pro Quote Regie. Unsere Initiative hat viel bewegt: Die Filmbranche ist aufgewacht, denn Zahlen lügen nicht. Alle sind sich einig, dass sich an den miserablen Beschäftigungszahlen von Frauen im Regieberuf etwas ändern muss – die Frage ist: Wie? Die ARD und die Degeto haben den ersten Schritt getan und eine 20%ige Regisseurinnenquote für einige Sendeplätze eingeführt. Auch in der Filmförderung bewegt sich etwas: Gremien sollen paritätisch besetzt werden, ein Gleichstellungsparagraph für das Filmfördergesetz wurde in Aussicht gestellt und Projekte unter der Regie von Frauen werden zunehmend gefördert. Aber – und das ist kein Witz – jetzt geht die Angst um, dass die Qualität des deutschen Films durch eine Regiequote leiden könnte! Deshalb stellen wir die Q-Frage: Wir wollen zeigen, dass unsere Forderungen nach Gleichberechtigung und Mitgestaltung zu mehr Diversität und Vielfalt beitragen und so für höhere Qualität im deutschen Film sorgen werden. Die Q-Botschaften Nur die halbe Quelle! Wer die Hälfte der Talente ausschließt, bekommt auch nur die halbe Innovation. Mehr Qualität setzt Gleichstellung voraus. Genderoffensive heißt Qualitätsoffensive. Es gibt das Vorurteil, die Qualität könnte unter einer Quote leiden. Dabei ist es genau umgekehrt. Qualität folgt aus Geschlechtergerechtigkeit: Wenn die Hälfte derer, die Geschichten erzählen können und somit die Hälfte der Talente ausgeschlossen werden, existiert auch nur die Hälfte der Ideen, Stimmen, Perspektiven und Filme. Von Vielfalt profitieren alle: Macher und Betrachter. Vielfalt bereichert unsere Gesellschaft. Der Vielfalt gehört die Zukunft, denn Vielfalt bedeutet Qualität. Und das einzige Mittel, der Vielfalt zum Durchbruch zu verhelfen, ist die Quote. Ziemlich quer: Frauen und Qualität? Erstmal prüfen! Ein unverhältnismäßig hoher Männeranteil wurde niemals mit einer Diskussion über Qualität verbunden. Jetzt fragt sich die ARD allen Ernstes, ob ein Anteil von 20% Regisseurinnen mit ihrem Qualitätsanspruch zu vereinbaren sei. Auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke, ob im ARD Produzentenbericht ein Gendermonitoring vorgesehen ist, verweist die ARD auf die Selbstverpflichtung: „Geprüft werden soll, ob es gelingen kann, ab dem 01.08.2015 in den nächsten drei Jahren die Regieauswahl nach Qualitätskriterien mit einem selbst vorgegebenen Frauenanteil in der Regie von 20% zu vereinbaren.“ (Zitat ARD) Anlässlich der Einführung der 20%igen Selbstverpflichtung schreibt die Degeto an die Regisseurinnen, die hinter Pro Quote Regie stehen: „Wir halten es für möglich, eine Regieauswahl nach Qualitätskriterien mit dem Anspruch einer maßvollen Steigerung des prozentualen Anteils von Regisseurinnen zu vereinbaren….. Anschließend wird ausgewertet, ob diese Selbstverpflichtung zu Beschränkungen bei der Auswahl nach Qualitätskriterien führt.“ (Zitat Degeto) Die Qual mit der (Aus)wahl: Wer pauschal die Qualifizierung von Regisseurinnen in Frage stellt, muss sich die Frage nach der Qualität der Auswahlkriterien gefallen lassen! Den Auswahlprozess leiten Stereotype. Weil die Kriterien fehlen, heißt „Qualität sichern“ in der Regievergabepraxis meist nur: ich beauftrage den- oder diejenige, dem oder der ich es am meisten zutraue und den oder die ich schon immer beauftragt habe. Denn Qualitätsentscheidungen sind nachweislich Konfidenzentscheidungen. Wem traue ich was zu? Es verwundert nicht, wenn Frauen bei der Regievergabe fast oder gar nicht vorkommen. Der Frauenanteil in der Fernsehregie liegt bei 11%, und in Projekte von Regisseurinnen fließen nur 10% der Filmförderung. Dabei sind fast die Hälfte der Regieabsolventen*innen der Filmhochschulen Frauen. Und es verwundert auch nicht, wenn...
mehrEDITION F | „Frauen müssen sich in der Filmwelt anders festigen als der weiße heterosexuelle Mann“
„Da liegt stark an einem mangelnden kollektiven Gedächtnis, einer Richtschnur. Ich denke, es gibt schon viele Frauen in der Branche – viele Frauen, die Dokumentarfilme machen, einige Frauen, die Spielfilme machen. Ein Problem ist und bleibt, dass viele Filme von Frauen seit Beginn der Filmgeschichte nicht im Kanon auftauchen. Mit Kanon meine ich beispielsweise diese offiziellen ‚Die 100 besten Filme’ oder ‚Filme, die man gesehen haben muss’-Listen. Das heißt, die Frauen müssen sich immer wieder selbstständig neu begegnen. Jede Frau muss sich ganz anders festigen in der Filmwelt als zum Beispiel der weiße heterosexuelle Mann.
mehr15.02 | Wikipedia Einführung für Frauen aus Film und TV
Es ist angedacht, dass sich nach der Auftaktveranstaltung filmschaffende und filminteressierte Menschen am 2. Mittwoch im Monat zum Themenkomplex „Frauen in Film, Funk und Fernsehen“ auch in anderen Städten treffen. WS ReNu, Satu Katja und DasMonstaaa freuen sich über Anregungen und Rückfragen, wir beantragen dann die jeweils notwendige Unterstützung bei WMDE. Am 9. März 2016 (von 18:00–21:00 Uhr), unserem ersten 2. Mittwoch im Monat, werden sich Team und Interessierte in der WMDE-Geschäftsstelle treffen, um die bereits geleistete Arbeit zu feiern und Visionen zu besprechen. Wer mag editiert und/oder läd´ Fotos von der Berlinale hoch. Du bist herzlich eingeladen! > Dokumentaion zur Veranstaltung am 15.2.2106 in Wikimedia WANTED: Wikipedia-Artikel über Filmemacherinnen, Regisseurinnen, Frauen-Filmthemen, Filme von Frauen, Kamerafrauen, Film-Editorinnen, Schauspielerinnen! Und zu Filmthemen im Allgemeinen. Und alles andere auch. Wikipedia Einführung für Frauen aus Film und TV Wikipedia Artikel schreiben ist nicht schwer. Wir zeigen Euch, wie es geht (…kostenlos). Am Montag 15.2. in Berlin | 11h | Wikimedia Foundation Deutschland, Tempelhofer Ufer 23-24. Verbindlich ANMELDEN unter: Film.frauen-anmeldung@wikipedia.de Details: Wikipedia-Artikel schreiben ist nicht schwer! Eine Einführung für Frauen aus Film & TV Wo: Wikimedia Foundation Deutschland, Tempelhofer Ufer 23-24, 10961 Berlin, U-Bahnhof Möckernbrücke, (zu Fuß vom Potsdamer Platz erreichbar) Wann: Montag, 15.2. Wir sind ab 9:30 h da. Wir helfen mit Vorab-Fragen: Wikipedia-Account erstellen, Artikelentwürfe besprechen usw. Kaffee gibt’s auch… 11:00 – 13:00 Uhr Einführung: Wie schreibe ich in Wikipedia? Was: Von Anmelden bis Hochladen in einfachen Schritten: Was muss ich beachten, wie vermeide ich Fehler? Für Menschen ohne Vorkenntnisse. Im Anschluss möglich bis 17:00 Uhr: Offenes und begleitetes Editieren in der Wikipedia. Wir bieten an unterschiedlichen Tischen Unterstützung zu unterschiedlichen Themen an und helfen bei Fragen, beim Editieren, beim Hochladen und geben Einblick in ”was alles sonst noch möglich ist bei Wikipedia”. Warum eine Einführung ausdrücklich für Frauen? … weil nur ca. 10 % der Wikipedia-Autoren weiblich sind. Das ist zu wenig. Bitte verbindlich anmelden unter: Film.frauen-anmeldung@wikipedia.de Bitte bei Verhinderung ABSAGEN! Danke! Die Veranstaltung ist kostenlos. Mitbringen: Laptop oder Tablet (wer möchte) gerne Entwürfe für Wikipedia Artikel über Filme, Filmemacherinnen etc., gerne Fotos (zB. auf USB Stick, CD) Interesse und gute Laune. Wer sich vorbereiten möchte: Vorher einen Wikipedia-Account mit einem User-Namen (nicht Euren „richtigen“ Namen) einrichten. VDas Wikipedia:Tutorial durchlesen. Das ist eine kurze, klare Einführung. > Wikipedia:Tutorial Wikipedia Artikel im Film/TV Bereich lesen: Wie sind die Artikel geschrieben? Wie sind sie strukturiert? Ein Veranstaltung von Wikimedia, Renate Nuppenau und Susanna Salonen. Auf Initiave von Pro Quote Regie. ...
mehrSuffragetten ab 4. Februar in den Kinos | PQR verlost zwei Karten
Pro Quote Regie findet, ein Film über die SUFFRAGETTEN war mal wieder fällig!
Zwei Freikarten wurden uns für unsere Mitglieder zur Verfügung gestellt,
bitte schreiben an info@proquote-regie.de
im Betreff die Antwort auf die Quizzfrage: Wie hieß die Suffragette die im Juni 1913 bei einem Pferderennens vom König niedergerissen wurde und an ihren Verletzungen starb?
Die Quoten: NRW fördert mehr Frauen und Fernsehen
In Düsseldorf stellte die Film- und Medienstiftung NRW ihre Bilanz für das vergangene Jahr vor. Dabei fielen zwei Themen auf: Neben der stärkeren Förderung von TV-Projekten wäre dies die positive Entwicklung der Regisseurinnenquote.
mehrFFA zieht Bilanz: 27 % der geförderten Filmen von Regisseurinnen
Gerade der Anteil der von Regisseurinnen inszenierten Filme unter den bewilligten Projekten erfreut den für den Förderbereich zuständigen stellvertretenden FFA-Vorstand Christine Berg: „Angesichts der aktuellen Genderdiskussion ist es positiv zu bewerten, dass Anträge mit weiblicher Beteiligung – sowohl bei Regie als auch bei Produktion und Drehbuch – häufiger bewilligt wurden als Projekte mit ausschließlich männlicher Beteiligung. Man sieht, die Kommission hat in diesem Jahr verstärkt auf Projekte mit Regisseurinnen geachtet.“
mehrJeder zweite Tatort von einer Frau wäre fair gewesen
Filmagentin Elke Brand: „Wir brauchen mehr „Tatort“-Regisseurinnen!“ Ein Gastbeitrag von Elke Brand in kress.de Mehr Mut bei den Fernsehverantwortlichen fordert die Hamburger Filmagentin Elke Brand. In einem Gastkommentar für kress.de kritisiert sie, dass Frauen in der Regie von fiktionalen Formaten wie dem „Tatort“ oder dem Mittwochsfilm chronisch unterbesetzt seien. „Eine 20-Prozent-Quote reicht nicht, mutig und fair ist einzig eine 50:50-Quote“, so Elke Brand. Brand, seit mehr als 15 Jahren Geschäftsführerin der Medienagentur scripts for sale in Hamburg, ist nach der ersten Freude über die 20-Prozent-Quote mehr als ernüchtert. Die ARD-Granden hätten es versäumt, ein deutliches Zeichen zu setzen. Dass Frauen keine Krimis können würden, sei ein verheerendes Vorurteil. Mehr > hier ...
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