Posted by on Feb 18, 2016 in BERLINALE 2016, DISKURS |

Aus Julia Thurnaus Blog
bloggt für goethe.de/norwegen von der Berlinale.
Quelle: Gothe Institut > Hier Artikel lesen.

Nur zwei von insgesamt 21 Beiträgen im Wettbewerb der Berlinale sind von Frauen. Das steht im Gegensatz zum politischen Anspruch des Festivals.

Die 66. Berlinale zeigt enttäuschend wenige Beiträge von Regisseurinnen im Wettbewerb – nur zwei von insgesamt 21 Beiträgen. Wenigstens in der Internationalen Jury ist das Verhältnis ausgeglichen – mit vier Frauen und drei Männern.

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Exklusion von Frauen ist kein Thema

Doch die Schlussfolgerung, das Festival sei im Genderparitätsspiel allen voran, kann ich nicht teilen. Die Berlinale steht unter dem offiziellen Motto „Recht auf Glück“, wie Dieter Kosslick bei der Pressekonferenz zur Eröffnung betonte. „Ich finde, nicht nur das Kino, sondern überhaupt die Kultur haben eine Verantwortung in unserer Gesellschaft.“ Dieser vielversprechenden Aussage folgen Ausführungen über politisch fehlgeleitete Länder.

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Von 62,5 Millionen Euro Filmförderung sechs Millionen an Regisseurinnen

Eine spontane Protest-Reaktion, wie sie Frankreichs wichtigstes Event der Comic-Industrie, das Festival von Angoulême, veränderte, scheint zum jetzigen Zeitpunkt in der Filmbranche undenkbar. Mindesten zehn von 30 Zeichnern lehnten 2015 ihre Nominierung zugunsten von Beiträgen von Zeichnerinnen ab. Die politische Verantwortung der Filmbranche scheint vielmehr bestimmte Rollenmodelle und Machtverteilungsschlüssel zu konservieren. Einer dieser Machtverteilungsschlüssel ist Geld.

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