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„Especially when it comes to public money – it has to be equal.“ Jane Campion, Cannes 2014

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blickpunktfilm: ARD will Regisseurinnenanteil erhöhen

Posted by on Feb 16, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWSLETTER, PRESSESPIEGEL |

 Berlin, 17.02.2016, 15:36    Blickpunkt:Film | TV 

Die Landesrundfunkanstalten der ARD wollen in den kommenden drei Jahren den Anteil von Regisseurinnen in ihren Fernsehfilmen und Serien ausbauen. Wie die ARD-Vorsitzende und -Filmintendantin Karola Wille im Rahmen einer von Pro Quote Regie organisierten Veranstaltung während der Berlinale erklärte, habe man dazu einen Maßnahmenkatalog beschlossen.

Bereits im September vergangenen Jahres hatten ARD und Degeto laut Wille für einige Seriensendeplätze eine Selbstverpflichtung beschlossen, 20 Prozent der Regiestühle mit Regisseurinnen zu besetzen. Dabei handele es sich aber nur um eine Untergrenze; tatsächlich wolle man einen viel höheren Anteil an Regisseurinnen erreichen. Der dazu entwickelte Maßnahmenkatalog sieht neben der Förderung des Nachwuchses auch eine zunehmende Beschäftigung erfahrener Regisseurinnen vor. Auch wolle man Produzentinnen und Produzenten dazu auffordern, Frauen und Männer möglichst zu gleichen Teilen für Regieprojekte vorzuschlagen.

Laut Wille will sich die ARD darüber hinaus an einer wissenschaftlichen Studie der FFA zum Werdegang von filmschaffenden Frauen beteiligen.

Laut dem jüngst vom Bundesverband Regie vorgelegten zweiten Diversitätsbericht lag der Regisseurinnenanteil bei TV-Auftragsproduktionen der ARD im vergangenen Jahr bei 11,2 Prozent, im Hauptabendprogramm ab 60 Minuten bei 15,4 Prozent. Spitzenreiter ist der Mittwochsfilm mit einem Regisseurinnenanteil von 29 Prozent, am geringsten ist der Anteil an Regisseurinnen mit 5,9 Prozent bei den TV-Filmen am Samstagabend.

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Blickpunkt:Film | BVR Diversitätsbericht : „ZDF bleibt letzte Bastion eines archaischen Männertums“

Posted by on Feb 16, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWS, PRESSESPIEGEL |

In der „Bubble“ am Potsdamer Platz empfing ProQuote Regie u.a. VDFP-Vorstand Arno Ortmair zum Gespräch

Verschlechterung statt Verbesserung: Die unlängst vom BVR im Rahmen des zweiten Diversitätsberichts vorgelegten Zahlen zur Geschlechtergerechtigkeit in der Film- und Fernsehbranche unterstreichen aus Sicht der Initiative ProQuote Regie eine Zunahme der systematischen Benachteiligung von Frauen. Im Zentrum der Kritik steht vor allem das ZDF. So heißt es in einer Erklärung:

„Der 2. Diversitätsbericht des BVR zeigt auf, dass sich die eklatante Schieflage bei der Vergabe von Regieaufträgen an Frauen nicht verbessert. Im Gegenteil. Im Vergleich zu den Jahren 2010 – 2013 ging der Anteil von Film- und Fernsehproduktionen, bei denen Frauen Regie führten, im Jahr 2014 noch einmal zurück. Besonders dramatisch ist die Situation beim ZDF. Hier sind manche fiktionalen Sendeplätze eine frauenfreie Regie-Zone. Der Regisseurinnenanteil bei ZDF-Produktionen liegt bei durchschnittlich nur 8,4 Prozent.“ Und weiter: „Während die ARDund ihre Filmeinkaufsgesellschaft Degeto das Problem auf Initiative von pro ProQuote Regie erkannt und Verbesserungen angekündigt haben, stellt sich das ZDF weiterhin taub und verweigert jegliche Diskussion mit uns. Offenbar versteht sich der Lerchenberg als letzte Bastion eines archaischen Männertums, das Frauen vorzugsweise die Rolle von Deko-Elementen im ZDF-Fernsehgarten zuweist. Rational ist die Angsthaltung der Senderverantwortlichen jedenfalls nicht mehr zu erklären.“

Der BVR-Bericht beweise zudem, wie ungleich auch die Produktionsmittel der Filmförderungen verteilt seien. So bekämen Frauen zwar ihre „Chance“ mit Debüts im Low-Budget-Bereich, erhielten im Anschluss aber keine Gelegenheit, sich mit höher budgetierten Filmen weiter zu profilieren und sich eine materielle Existenzgrundlage zu schaffen. So zeige der Bericht, dass es hauptsächlich Männer in der Altersgruppe 50plus seien, in deren Händen sich die künstlerische und wirtschaftliche Gestaltungsmacht über fiktionale Film- und Fernsehproduktionen in Deutschland befinde. Ein Zustand, den ProQuote Regie als „unhaltbar“ kritisiert – zumal in einem System, das zu großen Teilen aus öffentlichen Mitteln finanziert werde.

„Jegliche Hoffnungen, dass es im Laufe der Zeit ganz automatisch mit mehr gut ausgebildeten Frauen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit kommt, haben sich als Illusion erwiesen. Nur verbindliche Quotenvorgaben wie von ProQuote Regie vorgeschlagen, können die Schieflage bei der Vergabe von Regieaufträgen beseitigen und dafür sorgen, dass mehr Filmemacherinnen zum Zuge kommen“, so das Fazit der Initiative.

ProQuote Regie ist auf der Berlinale nicht nur mit dem Bubble-Zelt am Potsdamer Platz (noch bis heute) vertreten, sondern lädt am 16. Februar um 11 Uhr zu einer prominent besetzten Podiumsdiskussion in die Akademie der Künste am Pariser Platz. Das Motto: „Quote versus Qualität oder Qualität durch Quote?“.

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Inforadio : Mehr Aufmerksamkeit für Filme von Frauen : Filmpreis „Sistar“

Posted by on Feb 16, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, PRESSESPIEGEL |

Mehr Aufmerksamkeit für Filme von Frauen

Mit Meryl Streep hat die diesjährige Berlinale eine der erfolgreichsten Frauen des internationalen Filmgeschäfts als Jurypräsidentin gewonnen. Aber jenseits der Spitze gibt es nach wie vor wenige Frauen im Filmgeschäft. Bei den Abgängern von deutschen Filmhochschulen sind 42 Prozent weiblich, aber gerade mal 22 Prozent der Filme im deutschen Kino stammen von Regisseurinnen. Auch auf der Berlinale sind gerade mal ein Viertel der Filme von Frauen. Im letzten Jahr hatte sich deshalb die Initiative „Pro Quote Regie“ gegründet. Susanne Bruha wollte wissen, was aus deren Forderungen geworden ist.

Der Saal ist rappelvoll, hinten muss gestanden werden bei der Film-Preisverleihung des „Sistars“. Ein Preis der erstmals von dem Frauennetzwerk „Soroptimist“ verliehen wird. Die Idee hatte Christiane Schauder schon vor zehn Jahren. Aber nachdem im vergangenen Jahr die Frauenquote großes Aufsehen in der Öffentlichkeit hatte, reifte der Entschluss, dass bei der diesjährigen Berlinale dieser Preis stehen muss, sagt Schaudinger.

(…)

Am S-Bahnhof Potsdamer Platz steht ein transparentes Iglu. Hier kämpfen die Frauen der Initiative „Pro Quote Regie“: (…) Je höher das Budget, desto weniger Frauen,“ tönt es aus einem Megaphon.

Aber es hat sich etwas getan seit dem vergangenen Jahr, freut sich die Regisseurin Margret Run: „Wir haben Studien darüber gefordert, die die Ursachen über diese Schieflagen ergründen sollen, dass Frauen zwar ausgebildet werden, aber dann keinen Job bekommen. Außerdem hat die DEGETO für den Freitags-Liebesfilm eine Frauenquote von 20 Prozent zugesagt, ebenso hat die ARD mit dem TATORT und dem Mittwochsfilm mitgezogen (…)“

(…)

Bei dem neuen Filmpreis „Sistar“ stehen gar keine Jungs zur Auswahl. Qualitativ hochwertige Filme von Frauen dagegen hat die Jury gesichtet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ging dann in diesem ersten Jahr an Maike Conway für ihre Langzeit-Doku „Corinnes Geheimnis“, eine lobende Erwähnung erhielt Sylke Enders für „Schönefeld Boulevard“.

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Preisverleihung für Frauen | Erste Verleihung des Si Star Filmpreises

Posted by on Feb 15, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWS, PRESSESPIEGEL |

Quelle: Bild der Frau | 15.02.2106
Veröffentlicht von Svenja Goebel

Die Berlinale ist in vollem Gange und die Stardichte macht die ganze Stadt verrückt. Viele namhafte Regisseure sind mit ihren Filmen im Wettbewerb, aber Filme von Frauen sind nicht nur hier deutlich unterrepräsentiert. In nur etwa 22% aller Kinofilme führten Frauen Regie, bei Fernsehproduktionen im öffentlich-rechtlichen Abendprogramm sind es sogar nur 11%. Außerdem gilt laut Tatjana Turanskij von Pro Quote Regie die ernüchternde Regel: Je höher das Filmbudget, desto geringer die Frauenquote in der Regie. Genau hier kommt der Si Star Award ins Spiel, der vom Frauennetzwerk Soroptimist International zusammen mit weiteren Rheinland-pfälzischen Clubs verliehen wird und mit 10.000 Euro dotiert ist.

Die sieben Jurymitglieder des Si Star Filmpreises sind die Fernsehjournalistin Dr. Susanne Becker, die Filmautorin und Fernsehjournalistin Bianca Charamsa, die Filmwissenschaftlerin Dominique Henz, die Malerin Christiane Schauder, die Filmeinkäuferin Margrit Stärke, die Leiterin der ZDF-Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ Claudia Tronnier und die Filmemacherin Barbara Trottnow. Christiane Schauder zeigt sich zufrieden mit dem Abend: „Wir sind stolz den Filmpreis während der Berlinale überreichen zu können, aber die Idee für den Preis schwebt uns schon viel länger vor.“ Es gehe bei Si Star darum besondere Filme hervorzuheben und Frauen zu fördern. Mit dem Preisgeld soll zudem eine filmschaffende Frau in ihrer Arbeit unterstützt werden, um sich so etwa ihrer Recherche widmen zu können ohne Sorge um die Finanzen.

Zu wenige Frauen führen Regie

Kann eine Quote in einem kreativen Umfeld überhaupt funktionieren? Die Antwort der Jurymitglieder ist ein ganz klares Ja:

„Jeder muss die Möglichkeit bekommen mitzuspielen oder zumindest dankend abzulehnen. Es ist ja nicht das Ziel, die Leistung der Männer herabzusetzen, sondern allen die Möglichkeit zu geben in der Filmbranche mitzuwirken.“

Die künstlerischen Ausdrucksformen von Frauen und die Wahrnehmung ihrer Arbeit in der Filmbranche und der Öffentlichkeit müssen in den Fokus gerückt werden, dies gelingt aber nicht nur über die Preisverleihung. Laut Tatjana Turanskij von Pro Quote Regie kann dies nur über Gesetze ermöglicht werden. Sie appelliert an Produktionsfirmen und Sender: „Macht es wie Schweden: Legt euch selbst eine Quote auf, gebt Change-Seminare, seid mutig.“ Das oft gebrachte Argument, die Qualität könnte leiden unter einer Frauenquote, wird an diesem Abend schnell entkräftet. Qualität setzt sich durch und letztlich seien viele der getroffenen Entscheidungen reine Konfidenz-Entscheidungen, oft wird den altbewährten Entscheidungen gefolgt.

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EWA | Studie: „Wo sind die weiblichen Regisseure im Europäischen Film?“

Posted by on Feb 15, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWS, PRESSESPIEGEL |

Studie: „Wo sind die weiblichen Regisseure im Europäischen Film?“
Das European Women’s Audiovisual Network (EWA) hat eine Studie herausgebracht, die erstmals die Situation von Regisseurinnen in sieben europäischen Ländern untersucht. Die Studie mit dem Titel wurde am Samstag zur Berlinale vorgestellt, wie Sabine Sasse Tagesspiegel berichtet und zusammenfasst:
„In Deutschland geht 83 Prozent der Filmförderung an Filme, die von Männern gemacht werden. Bei lediglich 17 Prozent der geförderten Filme sitzt eine Frau auf dem Regiestuhl. Das ist vermutlich auch der Grund, warum es nur 15 Prozent der Werke unter weiblicher Regie in die Top 20 der erfolgreichsten Filme schaffen. Zudem bekommen von Frauen gemachte Filme auch noch weniger Geld: Im Vergleich zu denen ihrer männlichen Kollegen erhalten sie durchschnittlich satte 35 Prozent weniger für ihr Projekt. Das geringere Budget hat wiederum zur Folge, dass von Frauen gemachte Filme auch mit deutlich weniger Kopien in die Kinos kommen, was automatisch geringere Besucherzahlen nach sich zieht – ein Teufelskreis.“
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Filme und Serien hängen der Realität hinterher

Posted by on Feb 13, 2016 in ALLES, BERLINALE 2016, NEWS, PRESSESPIEGEL |

DEUTSCHLAND FUNK
12.02.2106

Barbara Rohm (PQR) im Gespräch mit Bernd Lechler

„Im Debütbereich ist es noch ausgeglichen,“ so Rohm. Aber sobald es darum gehe, sich zu etablieren, „prallen Frauen gegen eine Wand.“ Und das unabhängig davon, ob sie Kinder hätten. Selbst preisgekrönte Debütantinnen bekämen keine Angebote. Das liege auch am Geschlechterverhältnis in Fernsehsendern: Nur 11 Prozent der Sendeminuten werden laut Rohm von Frauen inszeniert – dementsprechend wenige Regisseurinnen würden von den Sendern angefragt.

„Qualität ist eine Folge von Geschlechtergerechtigkeit“

Eine Umfrage der Filmuniversität Potsdam habe ergeben, dass fünf Jahre nach dem Abschluss 100 Prozent der männlichen Absolventen in ihrem Beruf als Regisseur arbeiteten – von den weiblichen nur 25 Prozent. Die Genderforschung zeige, dass auf Stereotype zurückgegriffen wird, so Rohm. So werden etwa einem Mann bestimmte Verhaltensweisen positiv ausgelegt, dieselben Eigenschaften bei einer Frau jedoch negativ. Und das habe Einfluss auf die Vergabe von Filmproduktionen: „Ich beauftrage immer den, dem ich es am meisten zutraue.“

Die Einführung einer Quote würde die Qualität in der Branche steigern, meint Rohm: „Wir können nicht innovativ und modern sein, wenn wir die Hälfte der Geschichtenerzähler ausschließen. Kultur profitiert von Vielfalt. Qualität ist eine Folge von Geschlechtergerechtigkeit.“

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